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1. - 2.6.
Wag The Dog (Wenn der Schwanz mit dem Hund wedelt)
USA 1997, 93 Min., Farbe, Dolby Stereo, Regie Barry Levinson, Buch
David Mamet, Musik Mark Knopfler, Willie Nelson. Mit Dustin Hoffman,
Robert De Niro u.a.
Was ist willkommener als der Krieg, wenn die Regierenden im eigenen
Land im Kreuzfeuer der Kritik stehen? Und wer führt diesen Krieg für
die Politik, wenn nicht die Medien? (PG Filmwochen)
"Die Lage im Weißen Haus ist bedrohlich, der Krisenstab rotiert: der
Präsident soll eine Praktikantin befingert haben und es verbleiben nur
noch wenige Tage bis zur Wiederwahl. Die Marketing Abteilung erkennt
ganz richtig, dass nichts die Menschen so sehr ablenkt wie ein
ordentlicher Krieg gegen einen fiesen Gegner, und schon ist eine TV
Kampagne der etwas anderen Art geboren. Hollywood inszeniert einen
Krieg mit allem was dazugehört: Emotionen, Helden, patriotische
Lieder. Schließlich steht die nationale Sicherheit auf dem Spiel!
Stellt euch vor, es ist Krieg und alle sehen hin..." (s. Filmlexikon)
Das Thema, das hier in einer Facette beleuchtet wird, ist Jahrtausende
alt und doch brandaktuell. Das erste, was im Krieg stirbt, ist die
Wahrheit. Unsere Kultur lebt im Krieg aus unwidersprochenen Lügen,
märchenhaften Erfindungen und gezielten Auslassungen. Ja, sie hat sich
trotz des Ringens um Wahrhaftigkeit in der gesamten Menschengeschichte
offenbar in großer Gleichgültigkeit damit abgefunden. Offenbar
retuschierte Videos über "irakische Gräuel" sind heute nach über zehn
Jahren längst wieder vergessen. Der Ruf der Aufklärer "Habe Mut, dich
deines eigenen Verstandes zu bedienen!" gehört endgültig als
historisches Relikt in das Museum abendländischer
Geschichte. Freiheitliche Ideale werden zur Farce angesichts der allzu
offenkundigen schwarzen Löcher in der derzeitigen
Medienberichterstattung. - Im Februar 2002 sah sich das Pentagon nach
einem Enthüllungsbericht der "New York Times" über ausgeklügelte
Propagandapläne des US-Militärs zu einem Dementi genötigt. Das
Pentagon beabsichtige nicht, zu lügen. Im Rahmen des "Krieges gegen
den Terror" war ein Büro für "strategische Beeinflussung" (OSI)
installiert worden. Bereits im Golfkrieg (1990) hatte man die
PR-Agentur Redon Group in Washington federführend an Kriegskampagnen
beteiligt. Über so genannte "psychologische Kriegsführung" waren auch
2002 erschreckende Originalzitate aus den USA zu lesen. Gleichzeitig
dienten Medienkampagnen nach dem 11. September der Verunglimpfung von
Kritikern - auch bei uns. (PG Filmwochen)
"Das Washingtoner Center for Strategic Studies (CSIS) warnt in einer
Studie, ein Luftkrieg (der USA gegen Irak) könnte nicht so präzise
geführt werden, dass `hohe Kollateralschäden und viele Ziviltote
vermieden' werden könnten" (FR, 28.2.02). Um Protest und Widerstand
an der Heimatfront vorzubeugen, hat die US-Regierung neue Ideen im
Kampf um "Herzen und Hirne" entwickelt. Damit die öffentliche Meinung
in den USA neue Feldzüge mitträgt, hat das US-Außenministerium die
erfolgreichste Werbefrau (Uncle Ben's Reis, Hoover-Staubsauger) der
USA, Charlotte Beers, für "Public Diplomacy" eingestellt. Während
ausgebildete, professionelle Journalisten teilweise mit
US-Waffengewalt an der Ausübung ihres Berufes in Afghanistan gehindert
werden, hat das Pentagon eine Hollywood-Produktionsfirma "mit
nachgewiesener patriotischer Legitimation Zugang zu solchen Einheiten
in Afghanistan, Somalia und auf den Philippinen" gewährt, "um eine 13
Teile lange so genannte Reality Show mit dem Titel `Profile von der
Front' zu drehen. `Wir werden natürlich eine pro-militärische Haltung
haben´, erläuterte einer der Produzenten" (FR, 28.2.02). "Die
TV-Anstalt ABC hat die Serie bereits ungesehen gekauft und für die
beste Sendezeit vorgeplant. Ob sie noch vor einem Irak-Feldzug fertig
wird, ist unklar." (Clemens Ronnefeldt, Versöhnungsbund)
Gute Recherchen zum Thema "Krieg und Medien" sind auf der Homepage der
Arbeiterfotografie zu finden: www.arbeiterfotografie.de
Samstag 1. Juni; Sonntag 2. Juni - jeweils 21.30 Uhr
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