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[Filmplakat - Sand Pebbles]

6.6.
The Sand Pebbles (Kanonenboot am Yangtse-Kiang)

USA 1966, Produktion und Regie Robert Wise, Buch Robert W. Anderson nach einem Roman von Richard McKenna, Kamera (Panavision 70, Farbe) Joseph MacDonald, Musik Jerry Goldsmith. 180 Min., Prädikat "Wertvoll", ab 16 J. - Mit: Steve McQueen, Richard Attenborough, Candice Bergen, Richard Crenna, Mako, Marayat Adriane, Simon Oakland u.a.

Die letzten Worte von Steve McQueen in diesem Film von Robert Wise aus dem Jahre 1965 sind "What the Hell happened?". Eine Frage, die sich sicher viele Soldaten im damals noch "jungen" Vietnam-Krieg stellten. Ein Film, der seiner Zeit weit voraus war, über 10 Jahre vor Coppolas APOCALYPSE NOW oder anderen Vietnam-Filmen wie DEER HUNTER oder PLATOON. Regisseur und Produzent Wise war zu jener Zeit durch seine Erfolge WEST SIDE STORY und THE SOUND OF MUSIC völlig unabhängig. Bereits in den 50er Jahren drehte er einen mutigen und kompromisslosen Film gegen die Todesstrafe (ICH WILL LEBEN - I WANT TO LIVE). Seine WEST SIDE STORY zeigte den normalen, täglichen amerikanischen Rassismus, und SOUND OF MUSIC ist ein zunächst zuckriges Rodgers & Hammerstein-Musical, das in den dreissiger Jahren spielt und mit dem Anschluss von Österreich und der Flucht der Familie von Trapp vor den Nazis endet. Dazwischen also seine Sandkörner (so die Übersetzung des Originaltitels, gleichzeitig auch eine Verballhornung des Schiffsnamens U.S.S. San Pablo = Sand Pebbles). Eine deutliche Anklage gegen Militarismus, nationalen Hochmut, Rassismus und amerikanische Interventionspolitik, hier während der chinesischen Revolution 1926 - gemeint war deutlich Vietnam. Die Darstellung der amerikanischen Soldaten war nicht nach dem Geschmack der Regierung und der Verleihfirma 20th Century Fox; bis auf den stillen Frenchy (Lord Richard Attenborough) und den fast autistischen Jack Holman (der im übrigen ein unabhängiger Maschinist ist und freiwillig anheuerte!) bevölkern die U.S.S. San Pablo ausschließlich dauergeile Psychopathen und Rassisten, die ihre Arbeit auf dem Schiff von Chinesen erledigen lassen - für eine Schüssel Reis und ein paar Dollar. Die strenge Hierarchie innerhalb dieser Gruppe wird gepflegt und für Wettspiele eingesetzt - ist sie doch letztendlich ein Spiegelbild der eigenen.

Befehligt werden sie von einem Kapitän (Richard Crenna), der zwischen undurchführbaren Befehlen und täglichen Notwendigkeiten kaum Handlungsspielraum hat und mit dem wahnwitzigen Chaos an Bord seines Schiffes überfordert ist. Formal besitzt der Film nicht die Hochglanzästhetik eines Coppola oder Oliver Stone - die Farben sind verwaschen und glanzlos, kaum Special-Effects und wenig "Kampfeinsätze" mit Action-Stunts. Die ausgezeichnete Musik von Jerry Goldsmith setzt in ca. 25 Minuten (von 180!) starke emotionale aber unaufdringliche Akzente. Ein Film, über den zu lesen war: "Einer der besten Filme, von denen man nie gehört hat!" (Kurze filmhistorische Einführung zum Kinoabend: Udo Heimansberg)

Donnerstag, 6. Juni - 19.30 Uhr

Seite zuletzt geändert: 2002-04-21 wk.
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