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23. - 24.5
Deer Hunter (Die durch die Hölle gehen)
USA 1978, 183 Min., Farbe, Dolby Stereo, ab 16 J., Prädikat
"Wertvoll". Regie Michael Cimino, Kamera Vilmos Zsigmond, Musik
Stanley Myers, Buch Deric Washbourn. Mit Robert De Niro, John Cazale,
John Savage, Christopher Walken, Meryl Streep u.a.
Die Hochzeitsfeier wird für den jungen Ehemann und zwei seiner Freunde
zum bitteren Abschied. Am nächsten Tag werden Mike, Steven und Nick
direkt in die tosende Hölle des Vietnamkrieges geschickt. Nach
erbarmungslosem Kampf werden die drei im Dschungel
gefangengenommen. Ihre Aufseher spielen mit den Gefangenen ein
tödliches Spiel: Russisches Roulette. Nach gelungener Flucht kehrt
Mike als gebrochener Mann in die Heimat zurück. Nick, der beim
Roulette überlebte, verdingt sich als "Unbesiegbarer" dieses
teuflischen Spiels in den Vergnügungsvierteln von Vietnam. Mike fliegt
zurück, um seinen Freund auch aus dieser Hölle herauszuholen. Episch
angelegter, schonungslos harter Film über die Unmenschlichkeit des
Krieges, der durch seine genaue Milieuschilderung die Ursachen für das
Verhalten seiner Figuren erkennen lässt. (Filmlexikon)
Dies ist kein pazifistischer Film. Er zeigt auch die patriotische
Färbung der US-Gesellschaft ohne "Kommentierung". Traumata und
Kriegsverbrechen stehen vor allem unter der Überschrift des
Vietcong. In der Gestalt des idealen Filmhelden Mike kommt die
Sehnsucht nach einer anderen Art von Heroismus zaghaft zum Vorschein:
Dem Tierjäger geht im Krieg die Selbstverständlichkeit des Tötens
abhanden. "Deer hunter" zeigt die Zeiten vor, in und nach dem Krieg
mit ihren Wandlungen. Wir sehen die Welt der patriotischen Heimat und
die der Soldaten. Der Film ist für diese Filmwochen ein
unverzichtbarer Titel. Seine entlarvende Botschaft lautet: "Krieg ist
die Hölle! Nichts wird wieder so, wie es einmal war." (PG der
Filmwochen)
"Seit 5 Millionen Jahren haben wir den Neokortex. Gott hat unser
Gehirn bestimmt, nachzudenken. Was er sicher nicht gewollt hat, ist,
dass wir das Denken dazu verwenden, tierischer und viehischer als
jedes Tier, grausamer als jede Bestie zu werden. Er hat gemeint, wenn
wir anfingen zu denken, könnten wir begreifen, dass alle Menschen
überall auf der Welt empfindsame Knochen, empfindsame Nerven haben,
schutzbedürftige Wesen sind. Was er nicht gewollt hat, ist der
Rückgriff auf Tierprogramme zu ideologischen Zwecken der
Kriegsführung." (Eugen Drewermann, Reden gegen den Krieg. Düsseldorf
2002, S. 104)
Donnerstag 23. Mai, Freitag 24. Mai - jeweils 19.00 Uhr
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