Ökumenisches Friedensnetz Düsseldorfer Christinnen und Christen

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Bausteine zur Ökumenischen Bekenntnisliturgie wider "Mammon-Macht-Krieg"

"Weil Gott sein Ja spricht, sagen wir nein zu den Götzen des Todes"

Mögliche Struktur der Bekenntnisliturgie (ohne Lieder, Musik):

  1. Begrüßung
  2. Lesungen
  3. Symbolische Tauferinnerung oder Predigt zum Thema Taufe (Mk 1,9-11)
  4. Dialogische Absage an Mammon-Macht-Krieg (nach Westen hin)
  5. Glaubensbekenntnis (nach Osten hin)
  6. Vater Unser - Friedensgruß
  7. Segen - Segensbitte

Zu (2) Lesungen aus der hebräischen und der christlichen Bibel

Einige Vorschläge:

Mammon

"Wahrhaftig, der Reichtum ist trügerisch, wer hochmütig ist, kommt nicht ans Ziel, wenn er auch seinen Rachen aufsperrt wie die Unterwelt und unersättlich ist wie der Tod, wenn er auch alle Völker zusammentreibt und alle Nationen um sich vereinigt. Werden sie nicht alle ein Spottlied auf ihn anstimmen? (...) Weh dem, der eine Stadt mit Blut erbaut und eine Festung auf Unrecht gründet. (...) Was nützt ein Götterbild, das ein Bildhauer gemacht hat, ein gegossenes Bild, ein Lügenorakel. Wie kann denn der Bildhauer auf den Götzen vertrauen, auf das stumme Gebilde, das er selber gemacht hat? (...) Gibt der Götze denn Auskunft? Gewiss, er ist mit Silber und Gold überzogen, doch er hat keinen Geist, keinen Atem."
Habakuk (2,5f.; 2,12; 2,18ff)

"Niemand kann zwei Herren dienen; er wird entweder den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird zu dem einen halten und den andern verachten. Ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und dem Mammon."
Evangelium nach Matthäus (6,24)

Macht

"Das Wort des Herrn erging an mich: Menschensohn, sag zum Fürsten von Tyrus: So spricht Gott der Herr: Dein Herz war stolz, und du sagtest: Ich bin ein Gott, einen Wohnsitz für Götter bewohne ich mitten im Meer. Doch du bist nur ein Mensch und kein Gott, obwohl du im Herzen geglaubt hast, dass du wie Gott bist."
Ezechiel (28,2)

"Ihr wisst, dass die, die als Herrscher gelten, ihre Völker unterdrücken und die Mächtigen ihre Macht über die Menschen missbrauchen. Bei euch aber soll es nicht so sein, sondern wer bei euch groß sein will, der soll euer Diener sein, und wer bei euch der Erste sein will, soll der Sklave aller sein."
Evangelium nach Markus (10, 42-44)

Krieg

"Kommt, wir ziehen hinauf zum Berg des Herrn und zum Haus des Gottes Jakobs. Er zeige uns seine Wege, auf seinen Pfaden wollen wir gehen. Denn vom Zion kommt die Weisung, aus Jerusalem kommt das Wort des Herrn. Er spricht Recht im Streit vieler Völker, er weist mächtige Nationen zurecht. Dann schmieden sie Pflugscharen aus ihren Schwertern und Winzermesser aus ihren Lanzen. Man zieht nicht mehr Schwert, Volk gegen Volk, und übt nicht mehr für den Krieg. Jeder sitzt unter seinem Weinstock und unter seinem Feigenbaum, und niemand schreckt ihn auf."
Micha (4,2-4)

"Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen. Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, damit Ihr Söhne und Töchter eures Vaters im Himmel werdet; denn er lässt seine Sonne aufgehen über Bösen und Guten, und er lässt regnen über Gerechte und Ungerechte."
Evangelium nach Matthäus (5,43-45)

Zu (3) Tauferinnerung / Predigt

In diesem Teil soll vermittelt werden oder sogar erfahrbar sein, dass Taufe im Hören des Ja-Wort Gottes liegt. Dieses Ja-Wort macht uns ja als Geliebte immun gegen Mammon-Macht-Krieg.

Die Tauferinnerung könnte in einem symbolischen Teil geschehen. Möglich wäre aber auch eine Predigt zur Tauferfahrung, z.B. Markus 1,9-11:

"In jenen Tagen kam Jesus aus Nazareth in Galiläa und ließ sich von Johannes im Jordan taufen. Und als er aus dem Wasser stieg, sah er, dass der Himmel sich öffnete und der Geist wie eine Taube auf ihn herabkam. Und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Gefallen gefunden."

Zu (4) Absage an den Götzenkult von Mammon, Macht, Krieg (SprecherInnen)

Dieser Teil soll analog zur biblischen Versuchungsgeschichte gestaltet werden. Drei in schwarz gekleidete Sprecher (oder einer) im hinteren Kirchenschiff lesen die Versprechen von Mammon, Macht und Krieg. Mammon, Macht und Krieg geben ihr Versprechen, was sie uns geben wollen, wenn wir als Einzelnen und als Teilnehmer der globalen Kulte uns ihnen unterwerfen. Die Teilnehmer der Liturgie wenden sich ihnen - nach Westen hin - zu. Stellvertretend für alle "begründet" jeweils eine Frau oder ein Mann, warum sie bzw. er dieses Angebot nicht annimmt. (So wäre die "Absage an das Böse" aus der Taufliturgie der Alten Kirche in eine zeitgemäße Form übersetzt)

Nachfolgend dazu zwei ganz verschiedene Textentwürfe:

Entwurf I.: Die Götzen Mammon-Macht-Krieg und unser Bekenntnis

Mammon (Sprecher):

Wer überleben will und die Zukunft der Welt sichern, darf sich nicht der Realität verschließen, muss die Grundtatsachen unserer Wirtschaftsordnung anerkennen und sein Verhalten danach richten.

- Die freie Marktwirtschaft ist der Schlüssel für den allgemeinen Wohlstand der Welt.

- Jeder Mensch hat die Chance, am Reichtum der Welt teilzuhaben.

- Das Streben nach Gewinn ist die natürliche Wurzel für eine gelingende Wirtschaftordnung.

- Der Schutz des Eigentums ist das höchste Gut unserer Rechtsordnung.

- Gesundheit, Bildung, Verkehr, Wasserversorgung u.a. sind weitmöglichst durch privates Kapital zu finanzieren.

Unser Bekenntnis (SprecherIn):

Wir setzen unser Vertrauen auf Gott, die Kraft der Armen. Das hilft uns, mit den Augen der Besitzlosen zu sehen.

Sie sind die eingeplanten Verlierer, die Opfer der Weltunordnung, die täglich mehr werden und zu Elend und Tod verurteilt sind.

Es ist eine Lüge, dass jeder die Chance habe, Gewinner zu sein, dass Gewinnstreben natürlich sei - es ist eine Suchtkrankheit.

Sie macht blind für die gute Ordnung, dass Eigentum verpflichtet.

Gesundheit, Bildung, Verkehr und Wasser sind lebensnotwendig für alle: Sie dürfen nicht dem privaten Profitstreben ausgeliefert werden. Die Gesellschaft muss sie für alle garantieren, auch für die Armen.

Das Weltwirtschafts- und Finanzsystem ist am Ende. Dass die Bewegung wächst, es zu verändern, ist uns ein Zeichen der Hoffnung.

Macht (Sprecher):

Wer unsere Wirtschaftordnung absichern will, darf die Machtverhältnisse nicht in Frage stellen, muss die Grundtatsachen unserer politischen Ordnung anerkennen und sein Verhalten danach richten.

- Die weltwirtschaftlichen Institutionen sichern unsere Zukunft. Dazu brauchen sie die übernationale Macht.

- Wirtschaftkonzerne müssen unabhängig entscheiden können, unabhängig von sozialen und ökologischen Regulierungen.

- Darum müssen sie international organisiert sein und durch Fusionierungen unangreifbar.

- Staatliche Macht hat gute Rahmenbedingungen zu schaffen, damit die Wirtschaft unbelastet von Abgaben funktioniert.

- Staatliche Macht muss die innere und äußere Sicherheit garantieren durch möglichst uneingeschränkte Polizeigewalt und militärische Stärke.

Unser Bekenntnis (SprecherIn):

Wir setzen unser Vertrauen auf Gott, die Kraft der Schwachen. Das hilft uns, mit den Augen der Machtlosen zu sehen.

Immer mehr Menschen werden zur Einflusslosigkeit verurteilt und ihrer Mitbestimmungsrechte beraubt. Das darf nicht sein!

Die lebensgefährlich agierende Weltwirtschaft muss demokratischer Kontrolle unterworfen werden.

Die hart erkämpften Gesetze zum Schutz der Schwachen und einer nachhaltigen Entwicklung gilt es zu verteidigen.

Der demokratische Staat muss die Wirtschaft für das Gemeinwohl in die Pflicht nehmen. Die Grundrechte des Einzelnen sind vor staatlichen Übergriffen zu schützen.

Der wachsende Widerstand gegen den Machtmissbrauch der multinationalen Konzerne und ihrer politischen Stützen ist uns ein Zeichen der Hoffnung.

Krieg (Sprecher):

Wer will, dass unsere wirtschaftliche und politische Ordnung besteht, muss auch bereit sein, sie mit Waffengewalt zu verteidigen, muss die Notwendigkeit von militärischen Einsätzen anerkennen und sein Verhalten danach richten.

- Wenn auch als letztes Mittel, ist Krieg unausweichlich. Der Staat darf keine Kosten scheuen, um gerüstet zu sein.

- Krieg muss sein als Verteidigung gegen Angriffe, aber auch zur Sicherung notwendiger Rohstoffe.

- Zur Bekämpfung des internationalen Terrorismus ist der Einsatz militärischer Gewalt unerlässlich.

- Humanitäre Gründe wie der Schutz von Minderheiten können bewaffnete Interventionen erfordern.

- Auch ein Angriffskrieg und der Einsatz von Massenvernichtungsmitteln können notfalls geboten und gerechtfertigt sein.

Unser Bekenntnis (SprecherIn):

Wir setzen unser Vertrauen auf Gott, die Kraft der Friedfertigen. Das hilft uns, mit den Augen der Gewaltlosen zu sehen.

Die erprobten Methoden der gewaltfreien Konfliktlösung sind aussichtsreich, vorausgesetzt der Krieg wird nicht als letztes Mittel eingeplant und vorbereitet.

Wirtschaftsinteressen müssen als wichtigste Ursache für Kriege transparent werden. Krieg für Öl und andere Rohstoffe muss von der Völkergemeinschaft verhindert werden.

Terrorismus kann nur besiegt werden, wenn seine Ursachen beseitigt sind. Minderheiten können nur durch geduldige Versöhnungsarbeit geschützt werden.

Angriffskriege und der Einsatz von Massenvernichtungsmitteln sind Verbrechen an der Menschheit. Sie dürfen nicht geschehen.

Dass eine wachsende Zahl von Menschen gegen den Krieg aufsteht, der von den Vertretern der Machtinteressen propagiert wird, ist uns ein Zeichen der Hoffnung.

Entwurf II.: Die Götzen Mammon-Macht-Krieg und unser Bekenntnis

(Sprecher)

Der Mammon spricht:
Wenn Du mir untertan bist, wird dir alles gehören.
Du wirst kein armseliger, nackter Mensch mehr sein,
und niemandem musst Du fortan als Bettler gegenübertreten.
Alle werden sich nach dir umdrehen und deine Schuldner sein.
Ich erlöse dich von all deinen Sorgen:
Dein Konto wird sich wundersam vermehren,
deine Aktienkurse sollen keine Grenze kennen

und deine Habenseite soll ewig sein.
Wenn Du mich anbetest, kannst du dir alles kaufen.
Meine Scheckkarte ist ein goldener Schlüssel für alle Türen.
Alle Märkte, Reichtümer und Güter dieser Erde stehen Dir offen.
Ja ewige Jugend und Gesundheit, wer könnte sie dir geben, wenn nicht ich?
Keiner Deiner Wünsche bleibt unerfüllt,
und alles auf diesem Globus trägt einen Preis für Dich.

(SprecherIn) Absage des Vertrauenden an den Mammon:

Mammon, du bist ein Machwerk von Menschenhänden.
Einstmals solltest du nicht mehr als ein praktisches Tauschmittel sein.
Doch dann hat dich die Angst zum machtvollen Götzen gemacht.
Alles Lebendige verwandeltst du in Totes.
Auch meine Sehnsucht, die du niemals stillen kannst, willst du töten!
Du, Mammon, wirst mit deiner Hülle meine Nacktheit nicht bekleiden.
Gott hat meine leeren Hände mit seiner Liebe gefüllt. Das ist mein Reichtum.
Welcher Narr sollte dir glauben, dass man Liebe, Freundschaft und Glück kaufen kann?
Alles wirkliche Leben ist Geschenk. Jeder wirkliche Reichtum ist unbezahlbar.

Mammon, wie kannst Du sagen, Land, Wasser, Erde, Luft und das innere Wesen von allem Lebendigen gehörten dir? Sie sind Gottes Eigentum. Sie gehören allen Lebewesen und keinem.
Doch dir ist nichts heilig. Deine Profitgier zerstört, was die Erde für das Leben bereit hält.
Blutig ist dein weltweites Reich. Deine Märkte sind mit Leichen übersät.
Doch ich bin eingetreten in ein Reich, in dem alle Verschuldungskreisläufe aufhören.
Dort hält niemand für Wohlstand, was der Gerechtigkeit nicht dient.
Dort endet dein maßloser Herrschaftsanspruch mit dem Elend eines einzigen Menschen.
Dort waltet ein Reichtum, den es nur umsonst gibt und den keiner für sich allein haben kann.

(Sprecher) Die Macht spricht:

Ich kann Dich zu einem Gott machen.
Nie wieder sollst du der Ohnmacht ausgeliefert sein.
Da ich dich groß mache, wirst du dich nie wieder klein fühlen.
Wenn Du dich in meinen Dienst stellst, wirst du alles auf dieser Erde beherrschen.
Alle Menschen um dich herum kannst du befehligen.
Deine guten Ideale können mit Hilfe Deiner Macht in dieser Welt endlich Wirklichkeit werden.
Verlasse den Weg der Schwächlinge und schließe dich jenen Kräften an, die ich zur Vorherrschaft über den ganzen Planeten bestimme.

(SprecherIn) Absage der Vertrauenden an die Macht:

Macht, du bist eine leere Illusion der Angst.
Du kannst mich nicht wertvoll machen, und deine Krone schenkt mir keine Liebe.
Dein Versprechen würde meinen Brustkorb aufblähen, doch mein Herz bliebe kraftlos.
Ich suche keine Menschen, die ich beherrsche und befehlige. Ich suche den Respekt von Geschwistern und die Güte von Freundschaft.

Lächerlich sind deine Gesichter, die uns Tag für Tag auf öffentlicher Bühne vorgeführt werden.
Macht, du kannst nicht zuhören und hörst allein nur Dich selbst reden.
Mit deiner Taubheit wirst du niemals eine Politik hervorbringen, die die Dinge dieser Welt zum Besseren wendet.
Deine Machtsymbole benebeln als Götzenbilder die Vernunft und missachten die Gleichberechtigung aller Völker. Sie wollen den ganzen Erdkreis einem kranken Wahngebilde unterwerfen.

Ich verspüre kein Verlangen nach deinen Verlockungen. Ich wünsche, dass ich das Zuhören lerne. Ich möchte nicht herrschen, sondern mich selbst und andere kennen lernen.
Mein König ist ein kraftvoller Diener. Sein Szepter verwandelt uns alle zu Königinnen und Königen in einem Reich der Liebe, in dem niemand die Macht anbetet.
Auch ich soll befreit werden, damit ich mir selbst dienen kann, meinem Nächsten und dem Leben.

(Sprecher) Der Krieg spricht:

Ich bin die ewige Gewalt, der Vater aller Dinge.
Meine Rüstung macht dich unverwundbar,
und meine Waffen können alle deine Feinde zerschmettern.
Mein ist die grenzenlose Rache, und die Weltordnung bestimme allein ich.
Mit Angst regiere ich die Erde und teile sie auf in die Guten und die Bösen.
In meinem Sold bist Du auf der Seite der Gewinner.
Jeden Vorteil und jede Sicherheit kann ich Dir auf diesem Planeten garantieren.
Kein Winkel der Erde und keine Quelle von Reichtum sind für mich unerreichbar.
Den Möglichkeiten meiner militärischen Technologie sind keine Grenzen gesetzt.
Nichts lässt sich vergleichen mit der Kraft meiner Atomsprengköpfe.
Sei nicht schwach, sondern huldige mir mit deinem Leben.
Setze dein persönliches Recht mit Gewalt durch
und werde Teil einer großen Armee des 21. Jahrhunderts, die den Krieg zur höchsten Vollendung führt.

(SprecherIn) Absage der Vertrauenden an den Krieg:

Krieg, du kommst aus der Lüge und nur durch Lüge kannst du auch heute noch deinem Todeshandwerk den Weg bereiten.
Wo immer du in meinen kleinen Lebensräumen oder in der Völkerwelt regierst, da bringst du nichts als Verderben. Deine trügerische Sicherheit ist ein Wahn, der alles unsicher macht.

Deine Massenmordwaffen sind ein Verbrechen gegenüber der ganzen Menschenfamilie und ein Frevel vor dem heiligen Ursprung allen Lebens.
Deine riesigen Industrien rauben meinen Geschwistern in vielen Erdteilen, was sie zum Leben brauchen.
Deine Bomben bedeuten Tod, noch bevor sie Menschenleiber zerfetzen.
Nichts kann sie rechtfertigen, was immer deine Lügenpriester sich auch ausdenken mögen.

Der gewaltsame Tod eines jeden Menschen betrifft auch mich, denn ich bin ein Teil der Menschheit.
Vernunft und Liebe lehren mich, dass nur Gespräch, Respekt und Gerechtigkeit für den Hass in der Menschenwelt eine Lösung bereitstellen.
Das Dunkel lässt sich nicht mit Waffen vertreiben, sondern nur mit Licht.

Krieg, du zeigst das erbärmlichste Gesicht der Menschheit. Ich aber weiß um die mögliche Schönheit des Menschen und werde dir niemals folgen.
Ich werde mein Nein zu deinen Mordnetzwerken laut sagen.
Ich gehe auf einer Straße, die mich befreit von der Gewalt, von der Gewalttätigkeit mir selbst und anderen gegenüber.

Entwurf III (ohne Dialog, alle gemeinsam)

Weil Gott sein Ja spricht, sagen wir nein zu den Götzen und Mächten, die Leben zerstören und Tod bringen:

Wir sagen nein
zur totalen Herrschaft von Markt und Geldwirtschaft.
Wir sagen nein
zur Missachtung und Relativierung der Menschenrechte.

Wir sagen nein
zu einer Weltordnung, die die Gleichberechtigung aller Völker untergräbt.
Wir sagen nein
zum Krieg als Inst
rument internationaler Machtausübung. Wir sagen nein ohne jedes ja
zu Herstellung, Verbreitung und Einsatz der Massenmordwaffen des Krieges

Wir sagen nein
zur Unterwerfung aller Lebewesen unter die Interessen und anmaßendenden Besitzansprüche des Marktes.
Wir sagen nein
zur Zerstörung der Lebensgrundlagen für die Geschöpfe dieser Erde.

Zu (5) Glaubensbekenntnis (alle)

Vorschlag A

I.
Ich glaube an Gott, der Leben heißt.
Ich glaube an Gott, der das Leben liebt
und der an der Vernichtung des Lebens leidet.

Ich glaube an Gott, der alles, was lebt,
auferstehen lässt aus der Erfahrung von Tod und Vernichtung.

Ich glaube an den Geist, der allem, was leben will,
Kraft gibt angesichts der vernichtenden Kräfte des Todes.

Ich glaube an den Geist, der alles, was lebt,
miteinander verbindet und trägt.

II.
Ich werde nicht glauben
an das Recht des Stärkeren,
an die Sprache der Waffen,
an die Macht der Mächtigen.

Aber ich will glauben
an das Recht der Menschen,
an die offene Hand,
an die Kraft der Gewaltlosigkeit.

Ich werde nicht glauben
dass ich nichts zu tun habe mit dem,
was wo anders geschieht.

Aber ich will glauben,
dass die ganze Welt mein Haus ist
und das Feld, das ich bestelle,
dass alle ernsten, was alle gesät haben.

Ich werde nicht glauben,
dass ich Unterdrückung dort bekämpfen kann,
wenn ich Unrecht hier bestehen lasse.

Aber ich will glauben,
dass das Recht ungeteilt ist hier und dort,
dass ich nicht frei bin,
solange noch ein einziger Mensch Sklave ist.

Ich werde nicht glauben,
dass Krieg und Hunger unvermeidlich sind
und die Ferne unerreichbar.

Aber ich will glauben
an die kleine Tat,
an die scheinbar machtlose Liebe,
an den Frieden auf Erden.

Ich werde nicht glauben,
dass alle Mühe umsonst ist,
dass der Traum der Menschheit
ein Traum bleibt,
dass der Tod das Ende sein wird.

Aber ich wage zu glauben
an Gottes eigenen Traum,
an eine neue Erde,
auf der Gerechtigkeit herrscht,
unter einem neuen Himmel.

(II. Dom Helder Camara)

Vorschlag B

Wir vertrauen Gott, Vater und Mutter aller Menschen und aller Lebewesen auf dieser Erde.
Wir vertrauen Gott, der alles vermag, wenn sein Ja-Wort in unseren Herzen ankommt.
Sein Ja-Wort stürzt die Götzen Mammon, Macht und Krieg von ihrem Thron,
in unseren Herzen und vielleicht auch in den Ordnungen dieser Welt.
Wir können unser Lebensglück nicht kaufen, beherrschen oder erzwingen.
Doch Gott kann uns befreien von der Angst.

Wir vertrauen seinem lebendigen Wort,
ein "Ja", das Gott zeitenlos spricht,
ein "Ja", durch das wir immer schon geliebt sind.
In Jesus und in vielen Geschwistern hat Gottes Ja-Wort die mögliche Schönheit des Menschen offenbart.
Die Götzen machen uns hässlich, machen uns zu Sklaven des Geldes, der Machtgier und der Gewalt.
Gottes "Ja" lässt uns schön werden.
Liebende wie Jesus, in dem das ewige Ja lebt, können von einer Welt der Angst und der Verneinung getötet werden.
Doch die Wahrheit des lebendigen Wortes kann nicht getötet werden.

Wir vertrauen der Gegenwart des Heiligen Geistes,
der uns und alle Menschen zur Gemeinschaft führt.
Durch seine Nähe lehrt er uns, das Wohl anderer eben so zu achten wie das eigene.
Sein Wehen verwandelt uns Menschen der Angst zu Vertrauenden.
Sein Wehen verwandelt die Habgierigen zu Schenkenden, die Machthaber zu Dienern des Lebens und die Gewalttätigen zu Friedenstiftern.
In seinem Wehen sind Gerechtigkeit und Frieden keine Worthülsen und leeren Parolen.
Im Wehen des Heiligen Geistes sind Gerechtigkeit und Frieden lebendige Räume, in denen Gott für uns Menschen da ist.
Amen.


Anregungen willkommen!

Für die Zusendung weiterer Anregungen, Texte, Vorschläge, Erfahrungsberichte etc. sind wir dankbar.

Seite zuletzt geändert: 2002-11-27 wk.
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